5000 Afrikaner haben in der Vorwoche die Überfahrt von Libyen nach Sizilien geschafft, 10.000 sollen es diese Woche probieren: Diese Fakten alarmieren die Experten und Minister im Krisenstab der österreichischen Bundesregierung („Lage 7“), da ein Weiterwinken dieser Migranten Richtung Österreich und Deutschland angenommen werden muss. Die Vorbereitungen zum Schutz der Grenze am Brenner laufen.
„Das Wetter ist in der Mittelmeerregion jetzt gut, diese Woche werden die Schlepper an der afrikanischen Nordküste Dutzende Boote Richtung Italien losschicken“, erfuhr die österreichische Zeitung „Krone“ von einem militärischen Nachrichtendienst. Die in dieser Region patrouillierenden Frontex- und NATO- Schiffe müssen sich aber noch immer auf das Melden der Boote und auf das Retten verunglückter Migranten beschränken, ein Stoppen und Zurückbringen der Schlepperboote ist noch immer nicht politisch abgesegnet - obwohl das vermutlich Hunderte Leben retten könnte.
Grafik zeigt: Keine Syrer oder Iraker nach Italien
Eine aktuelle Grafik, die den österreichischen Medien aus dem Krisenstab zugespielt wurde zeigt, dass keine Syrer, Iraker oder Afghanen über Libyen nach Italien kommen, sondern Tausende Wirtschaftsmigranten. Der Hauptanteil von ihnen kommt aus Nigeria (18 Prozent) sowie aus Gambia (15 Prozent) und aus dem Senegal (zehn Prozent). Aber auch Afrikaner aus Mali (neun Prozent), Guinea und von der Elfenbeinküste (je acht Prozent) sind in den Schlepperbooten, die in Libyen in See stechen. Und fünf Prozent der Bootsflüchtlinge kommen aus Marokko - also aus einem Land, in dem auch heuer Tausende Europäer Urlaub machen.