Seit dem Stuttgarter Parteitag taucht die AfD des Öfteren in den Medien auf und es werden dabei Positionen dieser Partei und der Führungsfiguren diskutiert. Dabei fällt auf, dass immer beim Nennen des Parteinamens durch die Medien generell das Attribut “rechtspopulistisch” hinzugefügt wird. Das ist insofern merkwürdig - oder auch nicht -, weil die gleichen Medien bei der Nennung der Grünen kein “ökophantastisch” oder bei den Linken kein “linkspopulistisch” hinzufügen.
Das gleiche gilt im Übrigen für den österreichischen Präsidentschaftskandidaten Hofer, der in den Medien immer mit dem Attribut “Rechtspopulist” versehen wird. Auch die Landshuter Zeitung macht heute auf mit der Schlagzeile „Rechtspopulist Hofer gleichauf mit dem Pro-Europäer Van der Vallen“. Wenn da nicht das Wunschdenken der LZ enttäuscht wird?
Der Grund dafür ist leicht zu erkennen. Man versucht, mit diesem Begriff einen unliebsamen Politiker und dessen Partei zu diskreditieren und zu verunglimpfen. Man hat erkannt, dass die Begriffe wie Nazi, Rassist oder Fremdenfeind nicht mehr glaubwürdig sind. So glaubt man nun, mit der ständigen Verwendung des Begriffes “Rechtspopulist” eine Metapher gefunden zu haben, mit der jemand in die extreme rechte Ecke geschoben werden kann.
Dabei interpretiert man diesen Begriff ideologisch als eine negative Ausrichtung im politischen Raum. Populismus bedeutet jedoch, auf die Stimme der Bevölkerung zu hören und Stimmungen aufzugreifen, ohne ihr nach dem Munde zu reden. Populär ist, wer anerkannt und beliebt ist in der Gesellschaft. Was darin falsch sein soll, müssten uns die Redakteure der Nachrichtenredaktionen erst einmal erklären. So könnte man es vielmehr mit Franz Josef Strauß halten, der einmal sagte, man solle dem Volk aufs Maul schauen, aber nicht nach dem Munde reden.
Den Redakteuren und Politikern sollten man empfehlen den Satz des römischen Geschichtsschreibers Seneca zu beherzigen, der sagte: “Glaube mir, die Sprache des Volkes ist heilig.“
Lisa, die Blattlaus